Termin Informationen:
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Di.21Jan.202519:30 Uhr
Vom Reisen, Ankommen und Weggehen: Deportationen
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Das interdisziplinäre Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichte ist eine Kooperation der TU Dortmund mit dem Stadtarchiv Dortmund, der Stadtkirche St. Reinoldi und dem KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund.
Der Musikwissenschaftler Dr. Alexander Gurdon (TU Dortmund) stellt die Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg in den Mittelpunkt. Diese 1968 komponierte, aber erst 2006 uraufgeführte russische Oper ist die einzige Oper der Musikgeschichte, die in einem Konzentrationslager spielt. Hierbei steht durch die unheilvolle Verbindung zwischen einer Gefangenen und einer Wärterin eine Geschichte über Schuld und Verleugnung im Zentrum des Werks, das zugleich das mangelnde Interesse an Aufarbeitung während der Nachkriegszeit kritisiert.
Eine der großen Deportationen von Jüd*innen aus Dortmund erfolgte am 30. April 1942 nach Zamość im heutigen Ostpolen. Diese fand, wie der Historiker Dr. Stefan Mühlhofer (Stadtarchiv Dortmund) nachzeichnet, im Rahmen der sogenannten „Aktion Reinhardt“ statt: Unter dem Kommando des Lubliner SS- und Polizeiführers Odilo Globocnik wurden in den drei Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka zwischen 1,6 und 1,8 Millionen Jüd*innen und 50.000 Sinti und Roma grausam ermordet. Soweit wie möglich soll das Schicksal der Dortmunder Jüd*innen nachgezeichnet werden.
Die Kunsthistorikerin Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund) stellt die „Stolpersteine“ vor, die vor Häusern verlegt werden, in denen Deportierte – etwa in Dortmund – zuvor gelebt haben: Ein Gedenken, das sie als Mitbewohner*innen der Städte Europas in Erinnerung ruft. Unter dem Thema „Braucht Freiheit Erinnerung?“ waren die Stolpersteine auch Gegenstand eines Projekts der TU Dortmund im Wissenschaftsjahr 2024, das 75 Jahre Grundgesetz thematisierte.
Über „Bild und Klang“:
Die Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ bringt die TU Dortmund in die Stadt, die Stadtkirche St. Reinoldi wird zum Hörsaal. Der Raum der Kirche und die Kunstwerke sind nicht einfach Kulisse, sondern rücken immer wieder in den Blick: als Thema der Vorlesung, als Kontextualisierung der Themen, aber zuweilen auch als Widerpart für andere, scheinbar nicht in den Raum gehörende Bilder und Klänge. Die Vorlesung richtet sich gleichermaßen an Studierende wie an die städtische Öffentlichkeit. Interessierte sind herzlich eingeladen.