Prof. Dr. Helge Peukert: Wirtschaftswachstum oder besser -schrumpfung (Degrowth)?

Eine Veranstaltung von Attac Dortmund und DGB Dortmund.

Die täglichen Beschwörungen des Wirtschaftswachstums aus Politik und Wirtschaft stoßen keineswegs nur auf Zustimmung; ist doch bekannt, dass die drohende Klimakatastrophe eine drastische Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs erfordert. Fortgesetztes Wachstum ist damit aber wohl kaum vereinbar. Andererseits ist eine Schrumpfung vor allem der Industrieproduktion mit zahlreichen Herausforderungen verbunden:
# Wie könnte sie erfolgen, ohne dass es zu disruptiven Erscheinungen kommt wie dem spontanen Zusammenbrechen der Wirtschaft mit Massenarbeitslosigkeit und anderen negativen sozialen Folgen?                                                                             # Welche politischen und wirtschaftlichen Interessen stehen andererseits einer solchen Schrumpfung entgegen; von welcher Seite ist also mit massivem Widerstand zu rechnen?
# Ist die erforderliche Schrumpfung überhaupt mit einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung vereinbar?

Hier schließt sich dieFrage nach der Utopie einer Wirtschaftsweise jenseits des Kapitalismus an, die mit reduziertem Energie- und Ressourcenverbrauch auskommt, das Klima schont und trotzdem ein „gutes Leben“ für alle ermöglicht. Dabei geht es auch um eine gerechte nationale und globale Verteilung („Klimagerechtigkeit“).
Helge Peukert wird uns kein Patentrezept liefern können, wir hoffen aber auf anregende Impulse und Denkanstöße.

Zur Person:
Dr. Dr. Helge Peukert hat als Professor den Masterstudiengang Plurale Ökonomik in Siegen mit gegründet. Neben anderen Themen befasst er sich wissenschaftlich mit der Ökonomie des öffentlichen Sektors, mit den Geldund Finanzmärkten und mit den Grenzen des Wachstums. In der Öffentlichkeit tritt er häufiger als gesellschaftskritischer Sozialwissenschaftler auf. Er war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Attac und hat sich gegen dessen inzwischen erfolgte Auflösung engagiert. Auch in lokalen Umweltbündnissen ist er aktiv.
In „Klimaneutralität jetzt!“ von 2021 und „Klimaneutralität jetzt! Update 2022“ hat er den bevorstehenden Ökozid untersucht. Gemeinsam mit Judith Dellheim hat er eine Kritik an Ulrike Herrmanns Bestseller „Das Ende des Kapitalismus …“ veröffentlicht: https://zeitschrift-luxemburg.de/artikel/vorbild-kriegswirtschaft/