Eintritt: 6 Euro vhs Filmforum mit anschließendem Filmgespräch
Für die Familie von John Mbano aus Tansania ist die Zeit des Deutschen Kolonialismus, die mehr als 100 Jahre zurückliegt, noch nicht beendet. Denn im Grab seines Urgroßvaters Nduna Songea Mbano fehlt dessen Schädel. Er wurde auf Anweisung deutscher Wissenschaftler in eine „völkerkundliche“ Sammlung nach Berlin gebracht, nachdem man Nduna als einen der Anführer im Maji-Maji-Krieg getötet hatte. Der Dokumentarfilm des deutsch-tansanischen Regieduo begleitet die Afrikaner*innen bei ihren Versuchen, die offenen Wunden der Vergangenheit zu schließen. Der Weg führt nach Berlin, zu politischen Begegnungen, in Museen und Archive. Dabei wird deutlich, dass politischer Wille und historische Aufarbeitung nicht die einzigen Voraussetzungen für eine Versöhnung sind.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Dr. Barbara Frey statt. Sie ist freiberufliche Historikerin mit dem Schwerpunkt regionale Kolonial- und Industriegeschichte. Dr. Frey ist langjährige Mitarbeiterin im Arbeitskreis Bielefeld postkolonial und Kuratorin der aktuellen Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern.
In Kooperation mit der vhs Herne
Das Filmgespräch wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen von „POWR!
Postkoloniales Westfalen-Lippe“ über das Eine Welt Netz NRW gefördert.